belgischer kath. Theologe; Kardinal ab 1962; Erzbischof von Mecheln-Brüssel 1961-1979; einer der profiliertesten Wortführer der fortschrittlichen Konzilsmehrheit; gehörte zu den vier Moderatoren des 2. Vatikan. Konzils
* 16. Juli 1904 Ixelles
† 6. Mai 1996 Brüssel
Herkunft
Leo Jozef Suenens war das einzige Kind eines Caféhausbesitzers in Ixelles. Da er den Vater mit vier Jahren verlor, wuchs er unter der Obhut seiner Mutter und eines Onkels, der Priester war, in Klein-Villebroek auf.
Ausbildung
Er erhielt seine Schulausbildung bei den Maristen-Brüdern in dem humanistischen bischöflichen Gymnasium Sainte-Marie in Schaerbeek. An der Universität Gregoriana in Rom promovierte er zum Dr. phil. et theol. und erlangte auch auf dem Gebiet des kanonischen Rechts einen akademischen Grad. Am 4. Sept. 1927 wurde er zum Priester geweiht.
Wirken
Nach seiner Rückkehr nach Belgien lehrte S. zuerst an seiner alten Schule in Saint-Marie in Schaerbeek, anschließend las er Moralphilosophie und Pädagogik am Priesterseminar in Mecheln und am Seminar St. Joseph. Im Aug. 1940 wurde er stellv. Rektor der katholischen Universität Löwen (Louvain) und 1941 päpstlicher Geheimkämmerer. Während des Zweiten Weltkrieges gelang es ihm, den von den Deutschen inhaftierten Rektor der Universität Löwen, van Waeyenberg, aus dem Kerker zu retten.
Am 17. Nov. 1945 wurde S. zum Titularbischof ...